#6 Wie souverän ist Ihre Software wirklich? Der 10-Punkte-Check für Unternehmen

Shownotes

Viele Unternehmen arbeiten heute mit einem ganzen Software-Zoo: ERP, CRM, DMS, Tickets, Speziallösungen, Cloud-Abos. Doch was passiert, wenn Preise steigen, ein Dienst ausfällt oder der Anbieter die Regeln ändert? In dieser Folge von Retis Reset führt Digitalexperte Jens Blust gemeinsam mit Host Jessica Sander durch einen praxisnahen 10-Punkte-Check, der auch ohne tiefes IT-Vorwissen funktioniert. Ziel: Ihre digitale Souveränität—und die Fähigkeit, bei Bedarf innerhalb von 30 Tagen sauber zu wechseln.

Wir übersetzen Technik in klare Management-Fragen: Kommen Ihre Daten vollständig in offenen Formaten heraus? Startet die Lösung ohne Online-Lizenzserver (Offline/Archiv-Zugriff)? Sind Schnittstellen dokumentiert? Gibt es reale Alternativen am Markt? Wie sieht Ihr Exit-Plan konkret aus (Schritte, Rollen, Testmigration)? Dazu sprechen wir über Ausfallschutz , Anbieterrisiken, Gerichtsstand/DSGVO sowie Kosten & Bindung.

Ihr Mehrwert in 30 Tagen

Kostensicherheit: Preissteigerungen begegnen—dank realer Wechseloption.

Betriebsfähigkeit: Ausfallrisiken verstehen, Offline-Fallback/Archiv regeln.

Verhandlungsmacht: Anbieter gezielt mit 10 klaren Fragen konfrontieren.

Compliance & Ruhe: Datenexport, Gerichtsstand, DSGVO schriftlich fixieren.

Transparenz im Portfolio: Jeder Lösung einen Score (1–10) geben—Ampel für Management-Entscheidungen.

Hier gibt es den 10-Punkte-Check

Mehr über uns:

💻 Jens Blust – IT-Unternehmer & Digitalstratege

🌐 Website RETIS: https://www.retis.digital

🔗 LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/jens-blust-66a9391b5/

🎙 Podcast RETIS Reset: https://retis-reset.podigee.io/

🎧 Jessica Sander – Moderation & Podcastproduktion

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🔗 LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/jessica-sander-48133170

Transkript anzeigen

00:00:01: Guten Morgen Jens.

00:00:02: Deine heutige Mission Digitale Souveränität aktivieren.

00:00:07: Willkommen bei Retis Reset, dem Podcast für den digitalen Neustart.

00:00:12: Hier spricht Jens Blust, IT-Unternehmer, Digitalstrategie und der Mann, der den Knopf zum Netzwerk Reset drückt.

00:00:20: Digitalsouverän statt digital abhängig.

00:00:23: Der erste Schritt beginnt heute.

00:00:27: Herzlich willkommen zu Retis Reset.

00:00:29: Ich bin Jessica Sander.

00:00:30: Und hier ist der Mann, der den Reset-Knopf für Unternehmen drückt.

00:00:34: Jens Blust.

00:00:35: Hallo Jens, ich grüße dich.

00:00:36: Guten Morgen, Jessica.

00:00:38: Hallo.

00:00:38: Heute geht es ja um digitale Souveränität bei Software.

00:00:42: Bin ich mit meiner Lösung noch handlungsfähig oder festgefahren, wenn sich Preise regeln oder der Anbieter ändern?

00:00:48: Wir zeigen euch heute einen klaren Zehn-Punkte-Check, der auf Entscheiderniveau prüft, und zwar Daten, Lizenzen, Schnittstellen, Alternativen und Exitfahrt.

00:00:57: Es geht also darum, als Unternehmen souverän handeln zu können, ohne vom Anbieter abhängig zu sein.

00:01:02: Und natürlich starten wir wieder mit unserer Frage Jens, wenn morgen der Anbieter die Preise verdoppelt könnten, unterneben dann innerhalb von dreißig Tagen wechseln?

00:01:13: oder ist man gelockt in, wollt schon sagen, eingesperrt?

00:01:17: Ja, Lock-in, du hast es ja schon erfasst.

00:01:21: Also Lock-in ist ja genau das, was man als Unternehmen ja gar nicht so mag.

00:01:26: Lock-in heißt, ich bin gefangen.

00:01:28: Lock-in ist, also es kommt aus diesem Englischen mit dem Wender Lock-in, also Verkäufer.

00:01:33: Umarmung sag ich dazu immer.

00:01:35: Das heißt, man hat eine Software oder man hat ein Produkt gekauft und man kann nicht mehr.

00:01:41: Weg.

00:01:42: Es ist entweder sehr, sehr, sehr schwierig oder sehr umständlich oder man kriegt seine Daten nicht raus.

00:01:46: Es gibt immer so einen bestimmten Grund, warum man da vielleicht gerade nicht rauskommt.

00:01:51: Den möchten wir als Unternehmen vermeiden.

00:01:53: Und um auf deine Frage zurückzukommen, dieses Thema wechseln innerhalb von dreißig Tagen.

00:01:59: Dreißig Tage ist eine echt kurze Zeitspanne.

00:02:02: Aber sagen wir mal so, wenn ich da einen Haken dahinter machen kann, sagen können, sonst sagen kann, ja.

00:02:07: Wir kommen daraus.

00:02:08: Wir können, wenn wir wollen, innerhalb von dreißig Tagen den E-Mail-Dienst wechseln.

00:02:14: Das ist zum Beispiel ziemlich einfach.

00:02:16: Ich komme aus der IT-Technik, den E-Mail-Server zu wechseln.

00:02:20: Das ist eine relativ einfache Angelegenheit.

00:02:21: Da ist technisch viel standardisiert.

00:02:24: Man muss ein paar Abhängigkeiten beachten, aber das geht relativ einfach.

00:02:27: Was unglaublich schwierig ist, ist ein ERP-System zu wechselnden Produktionssystem.

00:02:31: Da sind Prozesse drin, da sind Daten drin, da sind so viele Sachen drin.

00:02:36: Das heißt, da muss man schon ganz anders Wert drauflegen, wenn einem das wichtig ist innerhalb von dreißig Tagen.

00:02:44: Eine bestimmte Software, manche sagen sogar innerhalb von zwei Tagen, eine bestimmte Software austauschen zu können, dann muss man im Vorfeld schon sehr, sehr genau hinschauen.

00:02:53: Du hast im Vorfeld so schön zu mir gesagt, mancher muss man halt in den sauren Apfel beißen.

00:02:57: Wichtig ist nur, dass wir es vorab wissen.

00:03:00: Genau, es gibt zum Beispiel sehr, sehr spezialisierte Software für bestimmte Branchen oder für bestimmte Bereiche, die was ganz Besonderes implementiert haben, was es nur da gibt.

00:03:13: Und da gibt es dann auch nicht viele Anbieter.

00:03:15: Meistens ist es dann so hochspezialisiert.

00:03:17: jetzt zum Beispiel Messsoftware, für zum Beispiel Hörgeräteakustiker oder der Steuerberater, der seine Steuererklärungen und Jahresabschlüsse mit Datev erstellt.

00:03:29: Das sind diese Branchenprimusse, wo es ganz, ganz, ganz wenig Alternativen dazu gibt und der Steuerberater wenig Möglichkeiten hat, was anderes zu machen.

00:03:40: Es gibt tatsächlich Alternativen, aber diese Entscheidung, ob man jetzt nach unserem Katalog Dativ als souveräne Software-Einsatz bezeichnen würde oder nicht, stellt sich für die meisten Steuerberater einfach nicht, denn es gibt in bestimmten Bereichen keine Alternative.

00:03:57: Also muss er die Software benutzen, dann ist es nur wichtig zu wissen, dass er die und die und die Abhängigkeit in dieser Software einfach hat, die er nicht aus der er, wenn er sie mal angefangen hat, zu benutzen, nicht mehr rauskommt.

00:04:12: Also du sagst eigentlich, dass, wenn ich mich als Unternehmen für eine neue Software entscheide, es ist immer gut und richtig wichtig, diesen zehn Punkteplan mal durchzugehen, ja?

00:04:20: Genau, also wir haben das zusammengestellt, wir haben einfach mal so diese zehn Überschriften mal plakativ zusammengestellt, nach denen man entscheiden kann, bewerten kann, ob... Eine Software oder eine Technologie.

00:04:34: Ich sag mal, das ist ganz offen.

00:04:35: Das kann auch eine Firewall sein, die vielleicht als Gerät im Schrank verbaut ist.

00:04:40: Es betrifft jetzt nicht Software, aber Software ist natürlich das weitreichendste.

00:04:44: Und wenn man diesen Katalog vielleicht anfängt, auf jedes Software anzuwenden, die man im Einsatz hat... dann zahlt man auf dieses Risikokonto einfach ein.

00:04:54: Wir haben in der letzten Folge über Risikobewertung gesprochen und da, dass die Geschäftsführung oder dass die IT-Leitungen ihre eingesetzte Software bewerten müssen, weil es ein Risiko sie in sich trägt.

00:05:07: und eine Software, die ich innerhalb von zwei Tagen oder innerhalb von dreißig Tagen ohne Datenverlust austauschen kann, da habe ich einen relativ guten, einen guten Sicherheitspuffer.

00:05:19: Während eine Software, die ich überhaupt nicht austauschen kann oder wo auf unserer zehn Punkte Liste vielleicht nur einen Punkt oder zwei Punkte erreicht, da habe ich ein höheres Risiko, wenn da Probleme auftauchen.

00:05:30: Und damit ist dieses Thema der Souveränitätsbewertung, dass man einfach sagt, okay, wir schauen uns unsere... Unsere, unsere Landschaft, unseren Software.

00:05:39: Wald, manchmal in, ich habe schon Mittelständler gesehen, da ist ein Wald von Software.

00:05:45: Unglaublich viele kleine Systeme, die ineinandergreifend Daten übergeben, teilweise sind die Programme schon zehn Jahre alt und die Firma, die die herstellt, die gibt es schon lange nicht mehr und die werden aber am Leben gehalten, weil sie eine kleine bestimmte Funktion erfüllen.

00:05:59: und Wenn man einfach mal hergeht und Stück für Stück eine Art Bestandsaufnahme macht und sich anschaut, was habe ich?

00:06:07: Wie bewerte ich das?

00:06:08: Und jeden Software, die neu dazukommt in den Zoo, auch bewertet und sagt, hier, wir haben drei Alternativen, die sind alle gleich, aber in der Souveränitätsbewertung kriegt der eine zehn Punkte oder andere nur einen.

00:06:21: Dann habe ich vielleicht tatsächlich noch ein bisschen die Möglichkeit zu steuern.

00:06:26: Lass uns doch mal darüber sprechen, warum Souveränität zählt.

00:06:28: Und zwar, was kosten uns Abhängigkeiten denn?

00:06:31: Preisrisiko, Ausfallrisiko, Verhandlungsmacht.

00:06:34: Naja, keiner ist gerne abhängig.

00:06:36: Denn Abhängigkeit heißt immer fremdbestimmt und fremdbestimmt hilft mir nicht, meine eigenen Ziele zu verfolgen.

00:06:42: Preisrisiko ist klar, in dem Moment, wo ein Monopolist da ist oder wo der Anbieter weiß, dass seine Kunden nicht wegkommen können.

00:06:52: In dem Moment kann er jeden beliebigen Preis der Welt aufrufen.

00:06:55: Wir erleben das tatsächlich so im Cloud Business, da gibt es so Speziallösungen und da wird einfach jedes Jahr an der Preisschraube gedreht, heute mal zehn Prozent, nächstes Jahr zwanzig Prozent und wir bewegen uns ja immer so in zählbaren Einheiten.

00:07:08: Das heißt, man hat Hundert Lizenzen davon zu zwanzig Euro und plötzlich sind halt die Hundert Lizenzen nicht mehr für zwanzig, sondern für siebenundzwanzig Euro im Angebot.

00:07:16: Und ich habe keine Möglichkeit dieser Preissteigerung zu entweichen.

00:07:20: Das ist der Punkt, deswegen möchte man diese Diese Möglichkeit zu sagen, ich gehe aber diese Preissteigerung nicht mehr mit.

00:07:27: Das Schlimme ist nämlich, dass diese ganzen oder die meisten Cloud-Anbieter sehr kurzfristige Verträge haben.

00:07:33: Das heißt, die sagen, es ist gar kein Problem, wenn du mit dem Preis nicht mitgehen willst.

00:07:36: Wenn dir die siebenundzwanzig Euro zu viel sind, ist kein Problem.

00:07:40: Wir löschen deinen Account zum nächsten, zum nächsten, einem Dreißig.

00:07:44: Ja, das ist aber nur eine theoretische Möglichkeit, denn praktisch habe ich gar keine andere Wahl.

00:07:49: Und das ist dieses Risiko.

00:07:52: Das ist dieses Preisrisiko.

00:07:54: Das Ausfallrisiko ist eine andere Liga.

00:07:56: Da habe ich das Problem und das erleben wir eigentlich, also ich will jetzt nicht sagen täglich, weltweit täglich mit Sicherheit, aber gerade so bei uns in den Medien wöchentlich.

00:08:06: Wir erleben jede Woche den Ausfall eines Clouddienstes.

00:08:11: Manchmal ist er nur ein paar Stunden gestört.

00:08:15: Ja, ich habe gestern vor zwei Tagen einen Telefonanbieter in Deutschland getroffen, da war halt mal dann vormittags nichts mehr mit telefonieren.

00:08:24: Ja, mal vier Stunden aufs Telefon verzichten können, ist für die meisten Unternehmen noch verschmerzbar.

00:08:32: Aber vier Stunden auf die Produktion verzichten ist eine andere Liga.

00:08:35: Und wenn dieses Cloud-System halt jetzt nicht die Telefonie steuert, sondern die Produktion.

00:08:39: Dann habe ich das gleiche Thema.

00:08:41: Und da ist so ein bisschen diese Sache, da muss man einfach genauer hinschauen.

00:08:44: Da muss man wissen, wie sorgt denn dieser Anbieter vor?

00:08:48: Was machten der im Hintergrund, damit wir weiter produzieren?

00:08:51: Gibt es eine Dokumentation dazu?

00:08:54: Also ich kenne zum Beispiel ein System.

00:08:56: Da gibt es im Internet freieinsehbar für jedermann die Sicherheits- und Redundanzmaßnahmen.

00:09:03: Sprich, wie lange wird was maximal ausfallen, weil danach eine Redundanz... zur Verfügung steht.

00:09:11: Oder wir haben ein System, wo man sich die Daten als gesamte Datenbank runterladen kann und notfalls auf dem eigenen Server starten kann.

00:09:24: Damit kann man bewerten, ob dieses Ausfallrisiko des Anbieters relevant ist oder wenn der Lizenzserver ausfällt und plötzlich mein Programm nicht mehr startet.

00:09:33: Das sind so Themen, die sollte man im Blick haben.

00:09:37: Und noch so zum letzten Punkt, das ist auch ein bisschen was Besonderes.

00:09:41: Du hast gerade vorhin das Wort Verhandlung oder Verhandlungsmacht in den Mund genommen.

00:09:47: Das ist so ein bisschen, das ist eine, das ist eine Thematik, die ich in Deutschland selten adressiert gesehen habe bisher.

00:09:54: Die Frage ist ganz einfach.

00:09:55: Würdest du, würdest du Jessica, wenn dein E-Mail-System das vielleicht bei Microsoft oder bei Google oder bei sonst irgendeinem großen Anbieter liegt?

00:10:06: Wenn deine E-Mails mal nicht funktionieren und du kommst in Existenznöte, könntest du Microsoft verklagen?

00:10:12: Nein.

00:10:12: Oder Kugel?

00:10:13: Nein.

00:10:15: In dem Moment, wo die Firmensitze der Anbieter im Ausland sind.

00:10:18: In dem Moment, wo ein ganz, ganz krasses Ungleichgewicht herrscht zwischen dem Anbieter und dem Nutzer.

00:10:26: In dem Moment muss ich mir bewusst sein.

00:10:29: Es ist halt so, da kann man nicht ändern.

00:10:31: Aber in dem Moment muss ich mir bewusst sein, dass ich vielleicht juristisch keinerlei Handhabe habe, im Notfall an meine Daten zu kommen.

00:10:40: Juristisch.

00:10:40: Oder im Notfall den Anbieter irgendetwas zu zwingen.

00:10:45: Deswegen, im Hintergrund läuft immer diese Frage, bleibt mein Unternehmen handlungsfähig, kann ich weiter produzieren?

00:10:54: Bei Preissteigerung ist es noch ganz einfach, bei einem Ausfall kann man vorsorgen.

00:10:58: Aber diese juristische Dimension, da muss man sich einfach bewusst sein, wenn ich nicht selbst ein weltweiter Konzern bin wert, ich wahrscheinlich bei einem weltweiten Anbieter Konzern keine guten Karten haben.

00:11:10: Gibt es eigentlich Warnsignale, die du nennen kannst, woran merkt eine Geschäftsleitung, dass es kippen könnte?

00:11:16: Nee, das woran merkt eine Geschäftsleitung, da kann man eigentlich immer nur auf regelmäßige Routine Prüfungen abstellen, also sprich man Diese ganzen Konzepte oder auch Software Technologien, die sind ja einem täglichen Wandel unterlegen und oft ändern sich auch die die Bestimmungen oder oder auch die.

00:11:37: auch der rechtliche Rahmen ändert sich auch immer mal wieder und die Geschäftsleitung oder die Unternehmensleitungen.

00:11:43: sind dazu gezwungen, regelmäßig ein Review zu machen, regelmäßig nochmal zu überprüfen.

00:11:49: Passten das noch?

00:11:50: Passt unser Risiko?

00:11:51: Wir sind wieder bei den Risiko-Bewertungen.

00:11:52: Also es ist immer wieder der gleiche Sermon.

00:11:55: Und da sage ich, wenn einfach regelmäßig einmal im Jahr, mindestens bei der Inbetriebnahme neuer Systeme geprüft wird, was ist der Stand der Dinge?

00:12:04: Sind wir jetzt schon in einem Bereich gelandet, wo wir nicht mehr rauskommen?

00:12:08: und diese Dieses Review muss man ja schon von Compliance, also vom Datenschutz und von diversen anderen Seiten.

00:12:17: Wir hatten es in der letzten Folge NIST II, also von der Informationssicherheit.

00:12:22: Bin ich eh gezwungen, regelmäßig ein Reviewprozess zu machen und mal zu gucken, was haben wir?

00:12:27: Und vielleicht nimmt man zusätzlich in diesen Reviewprozess eine weitere Spalte auf und sagt, okay, hat sich in der Souveränität der verschiedenen Technologien oder Software, was geändert, ist dieses Unternehmen Insolvenz gefährdet, geht vielleicht tatsächlich der Zähler hoch, man hat ein höheres Risiko und fängt vielleicht tatsächlich an, Alternativen oder Exitpläne oder sonst irgendwas zu schmieden, was man bei einem niedrigen Risiko nicht machen will.

00:12:55: Du hast vorhin so schön vom Wendor Lock in gesprochen, dieser Umarmung, allumfassenden Umarmung.

00:13:02: Gibt es denn einen Bereich, wo dieser Wendorlock in okay ist, wenn der Nutzen da überwiegt?

00:13:07: Ja, natürlich.

00:13:08: Also ganz realitäts, also wenn ich nicht selber Brötchen backen muss ich Brötchen kaufen.

00:13:14: Das ist eine ganz einfache, eine ganz einfache Logik.

00:13:17: Leider, das ist einfach ein Sachzwang.

00:13:20: Ein Steuerberater kommt vielleicht um Datefsoftware nicht drum herum in bestimmten Bereichen, genauso wie ein Hörgeräteakustiker nicht um eine bestimmte Messsoftware für seine Sachen herumkommt.

00:13:30: Also da gibt es oft tatsächlich Sachzwänge.

00:13:34: Und wenn der Anbieter sich seiner Monopolstellung oder seiner Exklusivität bewusst ist, dann wird der höchstwahrscheinlich auch preislich oder von den Vertragsbildungen her eher... Ungemütlicher sein, als wenn es ein Feld gibt, wo ganz viel verschiedene Software jederzeit verfügbar wäre, vielleicht sogar freie Software, so dass die Anbieter sich am Marktpreis orientieren müssen.

00:13:57: Lass uns doch mal über den Entscheidungscheck der zehn Fragen unterhalten.

00:14:01: Wie setzen wir die zehn Fragen schnell als Ja oder Nein checkt dann auf?

00:14:05: Was empfält ihr denn da?

00:14:06: Das ist einfach eine Liste, die man...

00:14:09: Die Listen sind immer... Es gibt eine Einstiegsfrage.

00:14:14: Man hat eine sehr einfache, ganz klare und vor allem für jeden verständliche Einstiegsfrage.

00:14:21: Da muss ich keinen technischen Sachverstand haben.

00:14:23: Das ist eine Frage, die kann ich jedem Verhandlungspartner auch stellen.

00:14:27: Gerade wenn man jetzt eine neue Software kaufen möchte und man steckt in Verkaufsverhandlungen, dann kann man diese Fragen ganz normal jedem Vertriebsmitarbeiter stellen.

00:14:36: Und der sollte die auch beantworten können, denn da ist kein super duper Technikthema drin.

00:14:40: Es kann sein, dass in einem bestimmten Bereich mehr Fokus gelegt werden muss.

00:14:45: Beispiel Schnittstellen.

00:14:47: Eine der Fragen bezieht sich über Schnittstellen.

00:14:48: Also was geht rein in die Software?

00:14:50: Was kommt raus aus der Software?

00:14:52: Welchem Format wird denn das übergeben?

00:14:55: Ja, da steigen wir dann ein.

00:14:56: Was sind's denn für Schnittstellen?

00:14:58: Und sind die dokumentiert und sind die marktgängig?

00:15:02: Also man kann beliebig tief.

00:15:05: Also wir haben Fragen, da sind durchaus, wenn man die mit Ja oder Nein beantwortet, dass da einfach drei, vier, fünf Folgefragen kommen, wo dann ein bisschen tiefer gehen.

00:15:13: Aber ich sage mal ganz klar, jede Frage, die nicht mit einem Ja beantwortet ist, ist automatisch ein Nein.

00:15:21: Wie das dann ausgestaffelt ist, man kann beliebig in die Tiefe gehen.

00:15:25: Und das ist dann auch ein Beratungsthema.

00:15:27: Also da... sollte man dann tatsächlich ein Fachmann oder jemand, der sich mit dem Produkt auskennt oder auseinandergesetzt hat oder vielleicht auch eine Community.

00:15:35: Die besten Erfahrungen sind Community-Erfahrungen, wenn man im Internet recherchiert und man sieht, dass ein Anbieter genau in dem Bereich, der mir besonders wichtig ist, große Probleme hat.

00:15:47: Zum Beispiel in der Übergabe von Daten, dass einfach viele Leute berichten, dass das nicht funktioniert bei diesem Anbieter.

00:15:54: Dann ist das eine wertvolle Erfahrung.

00:15:56: Es kann immer noch sein, dass ich dann trotzdem keine andere Wahl habe und diesen blöden Anbieter trotzdem nehmen muss.

00:16:02: Aber ich weiß es.

00:16:03: Und ich lege vielleicht besonderen Wert da drauf.

00:16:05: Deswegen in den sauren Apfelbeiß, ne?

00:16:06: Genau,

00:16:06: richtig.

00:16:07: Da haben wir wieder den sauren Apfel.

00:16:09: Aber das heißt, diese Checkliste kann man bei euch auf der Website einfach runterladen, oder?

00:16:12: Genau, diese saure Apfelcheckliste, den Granny Smith der IT-Souveränität.

00:16:20: Nein, den kann man bei uns runterladen.

00:16:22: Das ist eine relativ einfache Zehenfragen-Checkliste, die ist absichtlich so gestaltet, dass sie jeder runterladen, jeder beantworten kann.

00:16:31: Und ich gehe auch noch mal einen Schritt weiter.

00:16:33: Natürlich richten wir uns erst mal ein Unternehmen.

00:16:36: Theoretisch könntest du auch als Privatperson sagen, hey, mein Fotoverwaltungsprogramm, wie stark bin ich denn da gebunden?

00:16:44: Das ist ein sehr, sehr universelles Tool.

00:16:47: Und wir haben bewusst darauf geachtet, dass die Fragen so gestaltet sind, dass sie tatsächlich möglichst universell anwendbar sind.

00:16:55: In dem Moment, wo ich merke, oh.

00:16:57: Das sollte ich noch mal nachhaken, weil mir da die Antwort nicht gefällt.

00:17:00: Dann muss man da täglich ein bisschen genauer hinschauen und dann hängt es extrem vom eigentlichen Produktor.

00:17:06: Zu dieser zehn Punkte-Checkliste kommen wir ja noch mal.

00:17:09: Mich würde aber vorher noch mal interessieren, was sind denn so Redflex und Greenflex?

00:17:13: Also Redflex, die sofortige Dealbreaker wären.

00:17:16: Na ja gut, also es ist ganz einfach.

00:17:18: Also wenn man gar keine Möglichkeit hat, seine eigenen Daten aus dem System.

00:17:23: in einem universellen Format, dass man woanders wieder benutzen kann, rausziehen.

00:17:27: Ab da ist es ein absolutes No-Go.

00:17:29: Wir erleben das häufig bei älterer Software, die zum Beispiel, was ist ich, ein ERP-System, man hat damit zehn Jahre gearbeitet und man kann sich maximal irgendwelche Listen ziehen, aber keine darüber hinausgehenden Informationen aus der Software rausholen.

00:17:49: heutzutage es gibt tatsächlich eine verordnung dass die software anbieter auf interoperabilität achten müssen aber die jeder legt ein bisschen anders aus.

00:17:57: und wenn ich zum beispiel es gibt ein schönes beispiel google.

00:18:03: man kann bei google die emails exportieren.

00:18:06: rein Rein technisch bekommt man eine Datei und da sind alle E-Mails drin und das ist auch tatsächlich so.

00:18:13: Aber diese Datei ist in einem relativ exotischen Format.

00:18:17: Es gibt Programme, die dieses Format öffnen und konvertieren

00:18:20: können.

00:18:20: Ja, aber auch wieder von Google

00:18:21: sind, oder?

00:18:21: Nein, nein, also das ist ein offizielles Standard Format.

00:18:24: Aber das Format ist eher ungewöhnlich.

00:18:27: Also sagen wir mal, das kann ich jedes E-Mail-Programm mal schnell öffnen.

00:18:31: Das heißt, man hat ein tolles Archiv runtergeladen und da ist auch alles drin.

00:18:35: Aber ich kann nur mit einem bestimmten Programm dieses Ding öffnen.

00:18:37: Okay, sagen wir mal dieses Standard, also dieses Format ist standardisiert und dokumentiert, Google macht da nichts falsch.

00:18:43: Aber ich als Anbieter muss es, ich als Nutzer, muss es einfach wissen.

00:18:47: Es ist nicht, ich lass mal schnell runter und spiel's woanders rein, sondern wenn ich da sage, bitte take out aktivieren, dann kriege ich halt eine große Datei und da steht alles drin.

00:18:57: Aber die hat halt einen Format, wo ich, wo ich... Ein besonderes oder nicht so gängige Programme brauchen, damit weiterarbeiten zu können.

00:19:06: Das sind einfach solche kleineren Sachen.

00:19:08: Das ist kein harter Red Flag.

00:19:10: In dem Moment, wo ich das weiß, kann ich damit umgehen.

00:19:12: Gäbs diese Exportoption aber nicht.

00:19:16: Dann hätte ich natürlich einen echten Red Flag oder auch ganz klar, ich sag auch Red Flag, ein Mann budden.

00:19:24: Nicht vom Händler.

00:19:25: Also wenn ein Händler eine Ein-Mann-Firma ist, ist es okay.

00:19:30: Aber in dem Moment, wo ein Softwareanbieter eine Ein-Mann-Bude ist, dann muss ich besonders genau hinschauen, ist diese Software noch lauffähig, wenn dem Mann was passiert?

00:19:39: Ist da irgendwo eine Möglichkeit für mich als Unternehmen, diese Software danach auf jeden Fall weiter zu benutzen?

00:19:46: wird da irgendwas abgeschalten.

00:19:48: Also da muss man ganz klar sagen, die Softwaregröße und der Softwareanbieter sollte auch, die Softwareanbietergröße sollte auch zu mir als Firma von der Größe her passen.

00:20:00: Oder ich habe entsprechend vorgesorgt.

00:20:01: Das sind einfach so ein bisschen diese, man, es gibt kein einziges Merkmal in dieser Liste, wo ich sage, das ist ein absolutes Ausschlusskriterium.

00:20:10: Man muss es nur wissen und man muss... es adressieren, Vorfeld adressieren, dass man dann, wenn es mal blöd wird, nicht dasteht und sagt, jetzt haben wir aber, zum Beispiel gibt es auch Hardware, die nur dann läuft, wenn die andere Hardware vom gleichen Hersteller ist.

00:20:24: Und es draußen dreißig Grad sind und wir... Du hast Feuchtigkeit von.

00:20:28: Richtig, genau.

00:20:29: Und genau, richtig.

00:20:30: Und das ist einfach so, wenn man das weiß, ich meine zum Glück hier in Europa läuft alles mit zweihundert dreißig Volt.

00:20:34: Ja, das ist alles super.

00:20:36: Aber nein, das ist einfach darauf achten.

00:20:40: Nicht nur... Die positiven Seiten sehen nicht nur den Werbeversprechen trauen, sondern gerade wenn der Betrieb der Anlage nicht mehr in meiner Hand ist, Cloud Software zum Beispiel, dann muss man besonders gut hinschauen, denn ich persönlich würde vielleicht ein Dieselaggregat aufs Dach setzen, weil mir das so wahnsinnig wichtig ist, dass die Software weiterläuft.

00:21:02: Ob der Anbieter das getan hat, davon muss ich mich überzeugen.

00:21:06: Gibt es für dich eigentlich auch so richtig schöne Green Flex, die einfach echte Souveränität zeigen?

00:21:12: Wo dein Herz

00:21:13: tanzt?

00:21:13: Nein, mein Herz, also da sage ich mal ganz klar, der Zweck heil ich dem Mittel, mein Herz tanzt dann, wenn die Software oder die Technologie zu genau dem passt, was der Kunde will.

00:21:25: Der Kunde muss entscheiden, ob das passt.

00:21:27: Aber sagen wir mal, immer dann, wenn wir Open Source haben, immer dann, wenn die Sachen veröffentlicht sind, immer dann, wenn die Sachen transparent sind, dann habe ich als Unternehmen eine absolute Sicherheit, dass ich da nicht in eine Sackgasse gegangen bin.

00:21:42: Im Notfall muss ich einen Entwickler bezahlen, der mir diese Schnittstelle programmiert, um Daten zu exportieren.

00:21:48: Aber es gibt diesen Fall, dass irgendetwas nicht geht, gibt es da nicht.

00:21:53: Das ist einfach so ein bisschen diese Sicherheit, gerade je länger ich so eine Software oder eine Technologie benutzen möchte.

00:21:59: Im ERP-Software, zehn Jahre, zwanzig Jahre, man ist mit einem ERP-System wirklich sehr, sehr, sehr lange verheiratet.

00:22:06: Da ist es tatsächlich wichtig, entweder eine entsprechende Anbietergröße wie SAP oder sowas im Hintergrund zu haben, wogegen Geld quasi alles möglich ist oder eben tatsächlich auch Anbieter zu haben, die vielleicht tatsächlich etwas als Open Source zur Verfügung stellen.

00:22:22: Open Source ist nicht die Allheil, das Allheilmittel gegen oder für alles, das gibt es nicht.

00:22:27: Aber für mich ist es immer ein schöner Vertrauensbeweis zu sehen, dass das eine Software als Open Source zur Verfügung steht, denn dann schauen sehr viel mehr Leute darauf.

00:22:38: Ich habe eine sehr viel stärkere Unabhängigkeit und die ist absolut.

00:22:44: Was mal veröffentlicht ist, ist veröffentlicht.

00:22:46: Ich kann mir das runterladen und abspeichern und dann läuft meine Software weiter.

00:22:52: Wir erleben auch da gerade so ein bisschen ein Change in den Geschäftsmodellen.

00:22:56: Wir sehen es jetzt gerade zum Beispiel bei der Firma Proxmox.

00:23:00: Die Software selber ist Open Source.

00:23:02: Aber der Support und die Hilfe und vielleicht auch eine individuelle Weiterentwicklung und eine Beratung und die Zusammenstellung der Software und diese Dokumentation der Software und alles drum herum.

00:23:17: Partner, Partner, dafür bezahle ich dann eine Supportgebühr oder eine gewisse Gebühr dafür und das ist ja dann auch wieder Geld wert.

00:23:25: Das heißt, der Software im Kern ist kostenlos und die Dienstleistungen drum herum, die Garantien drum herum, das was ich brauche als Unternehmen, um das Ding nachhaltig einsetzen zu können.

00:23:36: Dafür bezahle ich und das ist ja nur fair.

00:23:39: Bricht die Firma Proxmox weg.

00:23:42: bleibt die Software weiterhin da.

00:23:44: Und das ist was Besonderes und ich finde, man sollte nicht ausschließlich, aber man sollte schon ein Auge drauf haben.

00:23:52: Dieses Thema juristisch greifbar, da hattest du ja schon, haben wir ja schon kurz darüber gesprochen, wie wichtig ist denn das juristisch greifbar?

00:23:58: und was tun bei Auslandsanbietern?

00:24:00: Sind's ja die meisten, ne?

00:24:02: Muss man ganz klar sagen, Man kann es nur auf einer Skala beantworten.

00:24:06: Ich habe natürlich bei einem deutschen Anbieter, wo ich einen deutschen Gerichtsstand habe, wo ich bei jedem Gericht eine Klage einreichen kann, habe ich eine sehr viel einfache direkte Handhabe gegen irgendein Anbieter, der gegen seinen Lizenzvertrag oder sowas verstößt.

00:24:22: Muss ich das von einem ausländischen Gerichtshof machen?

00:24:25: Oder habe ich auf der anderen Seite einfach dann zwanzig Anwältesitzen?

00:24:29: die sich mit dem Softwarerecht das Anbieters genau auskennen, dann sind die Karten einfach nicht gleich.

00:24:35: Ich würde es einfach mit berücksichtigen.

00:24:37: Wir sind gezwungen.

00:24:40: Die meiste Software ist tatsächlich nicht Deutsch, muss man ganz klar sagen.

00:24:44: Wir haben zwar mit SAP ein absolutes internationales Schwergewicht in Deutschland, aber die meiste Software kommt halt nun mal nicht aus Deutschland.

00:24:54: eigentlich schon fast eher die Regel.

00:24:57: Wenn man jetzt Microsoft benutzt, also Microsoft hat seinen Europasitz in Irland.

00:25:01: Deswegen, man hat eigentlich immer mit dem Thema zu tun.

00:25:04: Wir wollen ja gar keine juristische Auseinandersetzung.

00:25:08: Aber wenn es ein betriebskritischer Punkt ist, wie zum Beispiel ein ERP-System, dann sollte ich mir gut überlegen, wo ist der Sitz des Anbieters?

00:25:17: und wenn da massive Probleme entstehen, kann ich da was machen, wenn ich es müsste.

00:25:24: Und ja, wenn man die Frage mit Nein beantworten muss, muss man sich halt überlegen, ob man dieses System einführt oder nicht.

00:25:30: Ich liebe ja immer deine Exit-Strategien, die so schön in der Praxis verortet sind.

00:25:35: Also unsere erste Rubrik in dieser Folge.

00:25:38: Der Ritis Exit-Hack.

00:25:40: Ein kleiner Exit-Plan bei dir aus.

00:25:43: Na ja, minimal Exit-Plan setzt erstmal Alternativen voraus.

00:25:47: Wir können ja bei dem Thema mit den E-Mails bleiben.

00:25:50: Das ist ja relativ einfach, wenn ich jetzt zum Beispiel eine Exit-Strategie für ein E-Mail-System entwerfe.

00:25:56: Wir reden jetzt nicht von hoch integrierten E-Mail-Systemen, wo noch tausend Automatismen dran sind, sondern wirklich einfach E-Mails empfangen, E-Mails senden, E-Mails lesen, vielleicht E-Mails verteilen, weiterleiten.

00:26:06: Dann habe ich doch einen relativ klar definierten Funktionsumfang und dafür gibt es eine ganze Anzahl von Anbietern.

00:26:12: Und die kann ich vergleichen.

00:26:14: Wenn man sich jetzt die marktgängigen E-Mail-Systeme nimmt, dann hat man drei, vier, fünf Stück.

00:26:17: Eine Exit-Strategie würde sich für einen dieser Anbieter entscheiden.

00:26:23: Man würde sagen, okay, unsere Exit-Strategie sieht so aus, dass wir von Anbieter A zu Anbieter B wechseln wollen.

00:26:30: Von mir aus.

00:26:31: Von Microsoft zu Google.

00:26:33: Oder von Google zu Microsoft.

00:26:34: Oder so in der Art.

00:26:37: Und dann geht man dieses Ding einmal durch.

00:26:40: Wie kriegen wir die Sachen raus?

00:26:42: In welchem Format liegen die da?

00:26:43: Gerade jetzt vorhin, wir hatten es kurz über den Google-Email-Export.

00:26:47: Man kann die auf verschiedene Arten und Weißen daraus holen, man kann sie direkt übertragen, man kann sie runterladen und hochladen.

00:26:53: Das ist genau das, man geht in Gedanken den gesamten Vorgang einmal durch.

00:26:59: Und man könnte sogar hergehen und könnte es in echt... probieren und könnte sagen, okay, wir exportieren jetzt tatsächlich mal zwei Millionen Mails und lad die beim anderen rein.

00:27:08: Mal gucken, ob der damit klar kommt.

00:27:10: Und diese Exit-Strategien, die ändern sich auch immer wieder.

00:27:16: Und ich sage ja immer, man sollte sich im Vorfeld eine Exit-Strategie überlegen.

00:27:19: Das heißt nicht, dass man da jedes Häckchen vorher schon wissen kann.

00:27:24: Das muss man dann nacharbeiten.

00:27:25: Im Moment, wo man das Produkt eingeführt hat, kann man die Exit-Strategie natürlich verfeinern.

00:27:30: Wir erleben gerade auch viele Die von VMWare.

00:27:32: VMWare ist ein Software, die in vielen Unternehmen im Einsatz ist.

00:27:36: Der Anbieter hat die Preise extrem angezogen.

00:27:38: Das heißt, viele, viele, viele Unternehmen sind quasi gerade gezwungen, ad hocne Exit-Strategie zu entwickeln, um von VMWare zu einem anderen Anbieter zu gehen.

00:27:48: Also zu Proxmox oder Hyper-V oder wie die auch alle heißen.

00:27:52: Da gibt es jetzt auch in der Zwischenzeit eine Menge Möglichkeiten.

00:27:54: Aber gerade im Vorfeld sollte klar sein, habe ich überhaupt die Möglichkeit oder gibt es irgendwo bei dieser Exit-Strategie einen Bruch, um bei den Emails zu bleiben?

00:28:05: Wenn wir am Tag eins um siebzehn Uhr sagen, jetzt hören die Emails im alten System auf und um siebzehn Uhr eins kommen die neuen Emails im neuen System an und jeder Mitarbeiter öffnet einfach sein neues Mail-Programm und arbeitet ganz normal mit den neuen Emails weiter und die alten Emails werden natürlich im Hintergrund dann auch übertragen, dann war die Exit-Strategie erfolgreich.

00:28:28: So, dann lassen doch jetzt noch mal zum Zehn-Punkte-Plan kommen.

00:28:30: Wie sieht der aus?

00:28:32: Lassen Sie mal einen kleinen Blick reinwerfen.

00:28:34: Okay, sollen wir alle Zehn-Punkte durchgehen oder gibt es eine oder zwei oder drei, die dich besonders interessieren?

00:28:42: Ja, Eigenbetrieb oder Offline-Fallback möglich.

00:28:46: Ja, das ist ein Thema.

00:28:47: Natürlich.

00:28:49: Gehen wir zum Beispiel von einem ERP System aus und wir wissen alle Cloud, also Cloud ist doch was Tolles.

00:28:55: Ich kann es mit dem Handy benutzen, ich kann es mit dem Laptop benutzen, also man öffnet den Browser und kann mit seinem Cloud Produkt arbeiten.

00:29:02: Was passiert, wenn der Cloud Anbieter ein Problem hat?

00:29:04: Kann ich dann dieses gesamte System, das der hat, die Datenbank zum Beispiel, in der alle Informationen drin sind und kann ich die bei mir auf einen Server laden und dort starten?

00:29:16: Selbst wenn es Aufwand wäre, selbst wenn man sagt, oh, das dauert drei Tage und wir brauchen so und so viel Voraussetzungen dafür, ist es theoretisch möglich, ja oder nein.

00:29:26: Und es gibt Systeme, die können das.

00:29:28: Da kann man einfach die Datenbank runterladen, auf dem eigenen Server starten und dann kann man auf dem eigenen Server arbeiten.

00:29:35: Oder gibt es eben Systeme, die lassen es überhaupt nicht zu.

00:29:38: Da geht es nicht.

00:29:39: Und dann beantwortet man die Frage eben mit Nein.

00:29:42: Und weiß aber in dem Moment alles klar, ich muss besonders viel Augenmerk darauf richten, wie stabil dieser Anbieter, vielleicht würde ich dann zum Beispiel stärker darauf achten, wie der Anbieter in der Vergangenheit mit Sicherheitsproblemen oder mit Ausfällen umgegangen ist.

00:29:59: Das sind einfach so Logikketten, die dahinter stehen.

00:30:03: Welche von den Punkten würdest du sagen, da sollten wir jetzt nochmal genauer drauf eingehen, was noch total wichtig ist?

00:30:08: Oder ist es jetzt auch eigentlich gut, weil wir wissen, wir können das bei euch auf der Software einfach auf der Website runterladen?

00:30:14: Wir haben einige Sachen ja schon angesprochen und ja, man kann es auf der Website runterladen.

00:30:19: Was mir wichtig ist, was ganz grundsätzlich wichtig ist.

00:30:23: Heutzutage ist es oft in Mode, dass Lizenzen immer nur online vergeben werden.

00:30:27: Das heißt, ich starte die Software und die Software prüft im Hintergrund beim Anbieter ist die Lizenz vorhanden, darf derjenige das Programm starten, darf er damit arbeiten oder nicht.

00:30:39: Und in der Exit-Strategie oder in der Souveränitätsthematik hat man immer das Thema, startet die auch, wenn die Internetverbindung mal nicht da ist, kann ich dann arbeiten oder kann ich dann nicht arbeiten.

00:30:50: Oder wenn ich meine Exit-Strategie gebaut habe, kann ich das alte System noch als Archiv benutzen, das heißt kann ich Die Software trotzdem öffnen, kriege ich da so eine Art Dauerlizenz, die nur lesend vielleicht den Zugriff gestattet, kann aber weiterhin auf die alten Daten zugreifen.

00:31:07: oder ist mit dem Ende des Lizenzvertrags auch das komplette Nutzungsrecht erloschen für die Software.

00:31:14: Das wäre ein wirklich zentraler Punkt, ist relativ einfach zu prüfen.

00:31:18: Manchmal muss man auch anrufen.

00:31:20: Wir haben schon Anbieter erlebt, die sagen, ja, ja, haben wir, aber da muss man direkt nachfragen.

00:31:24: In dem Moment ist es wichtig, wenn man sich das schriftlich zu sichern lässt, bevor man die Software im Betrieb nimmt, weil das passiert tatsächlich Software.

00:31:32: Ändert sich Anbieter, ändern sich Umfelder, ändern sich.

00:31:35: Das heißt, es kann durchaus sein, dass man plötzlich innerhalb von zwölf Monaten auf ein anderes System wechseln muss.

00:31:41: Und wenn man dann quasi trotzdem das alte System weiter und wenn es nur lesend im Zugriff hat, hat man einfach eine zusätzliche Sicherheit, dass die Daten nicht einfach wächst.

00:31:52: Zum Schluss habe ich jetzt einfach noch die Frage, wie wir aus diesem Check einfach messbare Ergebnisse ziehen.

00:31:57: Nun ja.

00:31:58: Im einfachsten Fall hat man einfach ein Punktesystem.

00:32:01: Man führt den Souveränitätscheck einfach ein und sagt, okay, für jede Software, die wir in Benutzung haben, vergeben wir eine S-Zahl, also eine Souveränitätszahl und auf einer Skala von eins bis zehn, wenn man sich jetzt vielleicht an den zehn Fragen orientiert.

00:32:16: Wir haben auch noch eine erweiterte Liste, aber das ist dann im Rahmen von dem individuellen Workshop würden wir die mit dem Unternehmen dann... auch anpassen.

00:32:24: Aber man könnte sich anhand dieses einfachen zehn Fragesystems jederzeit sagen, okay, wir haben eine Software, die hat zehn von zehn Punkten oder sieben von zehn Punkten und wir stellen uns vielleicht als Unternehmen eine Mindestanforderung, dass mindestens vier oder fünf Punkte erreicht werden müssen, dass wir eine Software einsetzen.

00:32:42: und wenn eine Software bestimmte Punkte hat, also Redflex hat bestimmte.

00:32:47: Das wird dann besonders im Risikomanagement, besonders auf diese Software Acht geben oder auf den Anbieter Acht geben.

00:32:54: Das ist im Rahmen von einem ganz normalen Routineprozess, von einem jährlichen Review, ist das ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess.

00:33:03: Super,

00:33:04: danke schön.

00:33:04: Und du hast absolut recht, nicht nur spannend für Unternehmen, sondern auch für Privatpersonen.

00:33:08: Also

00:33:09: gut.

00:33:09: Genau, ist jeder Mann.

00:33:11: Also ich möchte noch mal ganz klar sagen, dieses Thema Souveränität ist tatsächlich ... Wichtig für jeder Mann.

00:33:17: Wir erleben überall diese Vendor-Lockens und das ist meiner Meinung nach ein ganz wichtiges Thema, sich dessen bewusst zu sein.

00:33:26: Man kann es manchmal nicht vermeiden.

00:33:28: Dann beißen wir wieder an den sauren Apfel.

00:33:32: Vielleicht ist der Apfel gar nicht so sauer.

00:33:33: Vielleicht ist es ein golden-delisches.

00:33:35: Statt den Granny's.

00:33:36: So, sorry.

00:33:38: Jens, herzlichen Dank und vielen Dank für's Zuhören.

00:33:41: Und es gibt's ja alle zwei Wochen.

00:33:42: Und alle wichtigen Infos, die stehen natürlich unten in den Shownotes.

00:33:46: Und wir freuen uns schon auf das nächste Mal.

00:33:47: Bis dahin, alles Gute.

00:33:48: Tschüss.

00:33:49: Und nicht vergessen, digital souverän, statt digital abhängig.

00:33:52: Der Exit beginnt jetzt.

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